Ein Radsbergflug – immer ein Erlebnis!

… den ganzen vormittag war’s eher zugezogen in kärnten. da zeigt sich um 1130 ein blaues fenster in eisenkappel. radsberg war aber noch bedeckt. florentina legt sich hin und ich bin dahin..

… bei otti angekommen, legt hubert (tycoon) schon auf. der braucht aber immer etwas länger, also bin ich gleich bei ihm und mach mich fertig. ober uns bilden sich schöne bummerln. der kennerblick streift über den horiziont: der wind scheint aus osten (das weiß ich natürlich aus dem wetteronline!). hubert startet und findet vorne einen bart. er macht das wieder mit bravour und kurbelt den zweiten aus.

ich starte, da der wind auch hin und wieder aus norden kommt – was dem start eher abträglich ist. vorne trägt die kante. in den südlich gelagerten mulden stehen die blasen. ich kreise ein, es versetzt schön nach nordwesten. auf 1400m geht’s los – zum nächsten stelldichein beim sender. hubert ist schon einen bart weiter, mit anderen worten auf und davon. der andere pilot fliegt vor mir zum sender. eher tief, denke ich mir. naja, früher hätte ich’s auch riskiert. jetzt geht’s hoch, bis es feuchtelt! die gegend um den sender ist eine verläßliche thermikquelle.

der andere fliegt schon wieder ab. es ist ein bißchen ruppig beim einstieg. ich denke mir, nicht nur einbremsen, lass ihn auch in die blase reinziehen… das klappt. und der schirm klappt nicht! endlich gehts auch für mich weiter. vorne am ende des massivs dreht der „maverick“ (2er von icaro) schon wieder ein – er hat’s auch nötig! ich bin auf 1500 (? – hab eigentlich nicht geschaut – es war halt schon recht hoch und recht kalt – typisch für 1500!) und fliege ihm nach. ich finde den bart schon etwas höher und früher drehe ein und werfe einen blick zurück – huhuu, radsberg ist schon weit hinten. der maverick dreht ab und fliegt retour. ich drehe und drehe. die häuser und kirchen werden kleiner und kleiner.

plötzlich gesellen sich zwei riesige vögel zu mir in meine aufwindquelle. wahrscheinlich bartgeier von der vogelwarte landskron. dem einen scheine ich zu sehr in SEINEM zentrum zu kreisen. er legt die flügel an und stößt auf mich herab. das glaub ich nicht – ich werde von einem vogel attackiert. ich schreie aus vollem hals und voller angst. dann ziehe ich die rechte bremse und begebe mich in eine steilspirale nach unten. nun zischen häuser und kirchen im schnellen vorlauf nur so an mir vorüber. es geht abwärts mit 16m/s. ich glaube die geier sind weitergeflogen. aber ich bin nun ganz tief und muss mir einen landeplatz suchen. am besten neben einer bundesstrasse (falls es so was hier überhaupt gibt!)

ein bisserl schwindlig ist mir auch. „vogelattacke“ ist mir auch noch nie passiert. vielleicht schaffe ich es ja noch über den hügel, weil dahinter ist wenigstens eine asphaltstrasse…

da meldet sich ein zartes piepsen von meinem vario. es gibt also ein steigen hier… ich versuche ganz flach und vorsichtig einzudrehen. unter mir ein sanfter hang, der sich nach südwesten neigt. genau die richtige ausrichtung für die nachmittagssonne. in 8chter schleifen versuche ich mich zu halten. manchmal gehts auch wirklich hoch in engen aufwindbändern. das nehm ich mit aller gewalt mit! es geht aufwärts. diesmal bin ich ungeduldig und verlasse den bart vorzeitig (präcox!). in der ebene vor mir stehen keine wolken mehr. nichts, was auf eine thermikblase hindeuten würde.

ich entscheide mich zurückzufliegen. auf gehts wieder richtung sender. ich fliege mit speed und komme tief an. zu sehr ziehts mich nach hause. ich bin wieder in einer höhe wo ich schon nach landemöglichkeiten ausschau halten muss. dann ein erlösendes piep, piep. ich kreise ein und schon versetzt es mich wieder über den sender hinauf in schwindlige höhen. diesen bart muss ich bis ans ende fliegen – ans obere wohlgemerkt, nicht an das äußere… aber irgendwie verflüchtigt sich die blase. meine hingegen meldet sich gerade!

radsberg ist zwar schon in sicht, aber die perspektive passt nicht. ich bin zu tief. trotzdem fliege ich los und beschleunige voll. es geht zu einer geländekante die dann zum startplatz radsberg führt, wenn ich mich dort halten könnte. aber das geht nicht. ich sinke tiefer und tiefer. mit glück komme ich durch den graben und an die untere radsberg felsenkante… unter mir versucht ein anderer pilot sich an den warmen wipfeln hochzuhanteln. der ist so niedrig, dass ich wieder mut fasse. aber es hilft nix. mit ach und krach gehts durch den graben raus, der andere hinter mir her. zu meinem anfänglichen erstaunen und dann zunehmenden erschrecken, trägt die sonst so verläßliche radsbergkante nicht mehr. was ist hier los, was ist passiert…

vor mir drehen zwei piloten von der wand ab und fleigen richtung sportplatz zum landen. das wäre aber ein unrühmliches ende meines kleinen ausflugs. die felsenkante ist nun schon ober mir. ich gleite unaufhaltsam weiter hinab. naja, was soll ich sagen? plötzlich ein erlösendes… piep piep. 50m über den bäumen geht eine letzte blase hoch.

sie trägt mich wieder auf kantenhöhe hinauf. gottseidank. durchatmen. jetzt geht’s leichter. von allen seiten strömt die letzte warmluft heran und trägt mich höher und höher. in gipfelhöhe steige ich aus und visiere den pavillion am startplatz an. ich würd den menschen da unten gerne winken, leider haben die sich an herangleitende schirme schon so gewöhnt, dass es kindisch ist… dann landeanflug und endlich wieder sanften weichen wiesenboden unter den füßen. schön wars, nix is g’schehn.

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