Reisebericht von Sebastian, unzensuriert, bis auf die Anmerkung, dass unser Mitgliedsbeitrag 2010 € 30,- beträgt:
lieber ewald,
da ich während unseres ausflugs nun doch einige minus gesammelt habe, komme ich deiner bitte an unbekannt nach und schreibe meine eindrücke unseres ausflugs nieder.
wie alles begann:
dank unserer brillianten kassiererin (nicht nur mit brillianten auf den fingern!) kann aus dem mitgliedsbeitrag von 35 euro jedem clubmitglied ein viertägiger aufenthalt in einem ferienort unserer wahl samt verpflegung im werte von 120 euro gesponsert werden (andrea, der herr kattnig wäre stolz auf dich!).
wer dazu noch familienmitglieder mitbringt, wo der eine sich von mutttermilch und dieselbige sich von luft und liebe ernährt, fährt gut und mit.
einen wermutstropfen hat dieses lockangebot natürlich: vier tage von früh bis spät zusammengepfercht mit clubkollegen, die alle eine gemeinsame verhaltensauffälligkeit aufweisen: sie rasten beim anblick von angehäuften warmen essen und von angeblasenen startplätzen aus…
leider stand es mit dem wetter nicht zu besten. das entschäfte zwar die situation an den startplätzen, aber erschwerte das herannahen ans allabentliche buffet.
ewald hat natürlich an alles gedacht: und gegen das immer schlechter werdende wetter hat er uns eine besondere polizze ausgestellt: iftzefly war auch dabei!
fritz, unser hombre (“wetterwunderwutzi”), schaffte es doch wirklich, dass der eine oder andere an fast allen tagen in die luft kam. schön war dann auch mitanzusehen, als unser radsberg mitglied und independance vertreter der flugbegleitung itzefly mit seinem bluesky logo über uns hinwegzog. werbetechnisch etwas verwirrend, aber dafür gaaanz weit oben.
und weiter:
wie ihr merkt, sind wir schon mitten in unserem ersten flugtag. buzet’s kante zeigte sich sanft und zärtlich wie die innenseite des oberschenkels einer jungen frau. und so stürzten wir uns freudvoll hinaus und gar manche tauchten so tief ein, dass sie nur noch von einem weisen quaderförmigen bus gerettet werden konnten.
dieses auto stammte aus dem fahrzeugpool der incentive reisen itzefly gesmbh und war übrigens ein mirakel für sich: allmorgentlich steht am parkplatz der pension gloria eine geduldige schlange um diesen bus herum. ein unbedarfter zuschauer kommt gar nicht auf die idee, dass die alle da hinein wollen. nicht nur weils so viele sind, sondern weil sie sich zwar ums auto scharren, aber keine anstalten zeigen, einzusteigen. da es aber morgens meist leicht genieselt hat und sehr windig war, gabs derer (zuschauer) wenige. übrigens keiner aus der schlange drängt sich dabei vor. im gegenteil, nur allzu gern zeigt man sich von der höflichen seite: weiß er doch, dass die ersten drinnen nichts zum lachen haben, wenn sich der ganze rest drauf und dran macht sich wie die sardinen hineinzustappeln – weil rein wolln sie alle!!!
ich für meinen teil bin während dieser tage einige male vom etwas abgelegenen appartement zur pension hin und her gelaufen. immer wenn eine destination zur wahl stand, wieder zurück zu meinem waibale :”du, bitte darf ich?” dann wieder zu itze, “gibst nichts näheres?” dann sie: “na gut, dann foa!” und er: “wast wos, dann bleib!”
im großen speisesaal bei manda brannte an jedem abend ein offener kamin. je später der abend und je lockerer die zungen wurden, desto mehr lud er zum diskutieren ein. bald schon hatten wir ewald die clubstatuten neu ausgearbeitet (leider war keiner mehr fähig, diese geistesblitze niederzuschreiben, oder gottseidank?), florentina wurden die grundsätze einer erfolgreichen viktorianischen kindererziehung dargelegt, und das problem der slowenischen minderheit in kärnten schritt mit meilenstiefeln einer lösung entgegen. valentin schlief dabei tief und fest, und das war gut so.
aber ein thema hat immer wieder alle augen gleichermaßen leuchten lassen. da ist keiner vorgeprescht, oder ins wort gefallen. denn, wenn die leidenschaft am wort war, dann waren alle ganz ohr. fühlte doch jeder wie es auch im andern brennt. und endlich wird die welt bereist und keiner denkt dabei an kirchen oder museen sondern harrt geduldig der anleitung, wo den dort der startplatz ist und wie man denn da hinkäme….
mittlerweile sind wir längst wieder in heimatlichen gefilden. und die erinnerung verblaast (kein wunder bei der bora!). geblieben ist der gedanke an ein paar schöne flüge im kreise von gleichgesinnten, deren namen nicht mehr so fremd klingen.
es fliegt es fliegt
und grüsst herzlich
sebastian
Fotos in den Alben: